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Protestaktion gegen Kürzungen in der Schwangerenberatung

Am 9. Oktober haben Beraterinnen von Immanuel Beratung Fischerinsel vor dem Roten Rathaus gegen die geplanten Kürzungen im Gesundheitsbereich demonstriert. Anlass war die 2. Lesung des Haushalts des Berliner Senats im Fachausschuss Gesundheit. Neben Immanuel Beratung waren zahlreiche weitere Träger dabei und setzten so ein Zeichen gegen die Kürzungspolitik.
Eine Beraterin erklärt, dass es in Berlin schon seit langem 18 Vollzeitstellen weniger in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung gibt, als es eigentlich sein müssten. Hinzu kommen nun gestiegene Energiekosten, gestiegene Personalkosten und die Inflation, so Andreas Mende, der Geschäftsführer von Beratung + Leben, der ebenfalls vor Ort war. Durch steigende Kosten und vor dem Hintergrund der nun geplanten Mittelkürzungen drohen Einschränkungen des Beratungsangebots, werden Wartelisten länger und müssen Ratsuchende mangels Kapazitäten abgewiesen werden.
Das ist ein Paradox: Der Gesetzgeber verabschiedet Gesetze, wonach eine Frau, die eine Schwangerschaft abbrechen will, sich spätestens drei Tage vor dem Eingriff von einer staatlich anerkannten Stelle beraten lassen muss. Delegiert wird die Aufgabe an freie Träger wie z. B. Immanuel Beratung, die jedoch nicht ausreichend Geld aus Steuermitteln erhalten, um den erteilten Auftrag zu erfüllen. "Wir stellen eine Leistung für die öffentliche Hand bereit, sollen aber noch eigene finanzielle Mittel mit einbringen,“ so Geschäftsführer Andreas Mende. Ohne Spenden müsste sein gemeinnütziges Unternehmen den Betrieb in jetziger Form einstellen.